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Home > Geschichte > Bedeutende Mitglieder > Heinrich von Schönberg(1549-1616)
Als der Kurfürst Vater August sich 1576 als Gast auf dem Vorwek Mulda bei Heinrich von Schönberg aufhielt, war der von der hier betriebenen Ladwirtschaft aufs höchste überrascht. Trotz verschiedener Differenzen zwischen dem Kurfürsten und den von Schönbergs bestand ein freundschaftliches und familiäres Verhältnis zwischen beiden Familien. Sie genossen beim Kurfürsten großes Ansehen und Heinrich von Schönberg wurde wegen seiner Verdienste bei der Erhebung der Landwirtschaft zum Kammerjunker ernannt. Nachdem Frauenstein, Rechenberg und Mulda in Eigentum Heinrichs gegangen war, wurde er am 28. August 1581 damit vom Kurfürsten belehnt und im gleichen Jahr das Vorwerk Mulda von diesem zum Rittersitz erhoben. Erfolgreich war Heinrich von Schönberg durch sein umsichtiges Handeln.
Heinrich von Schönberg wurde am 29. Dezember 1549 auf Purschenstein
in zweiter Ehe des Caspar IV. von Schönberg geboren. Zweieinhalb
Jahre war er Fürstenschüler in Meißen. Als 20 jähriger
kam er 1570 an den Hof des Pfalzgrafen Johann Casimir von Heidelberg.
1571 schloss er sich seinem Vetter, dem Feldmarschall Caspar von Schönberg,
in Frankreich an. Im Jahre 1577 verheiratete er sich mit Christiane Haubold
von Einsiedel, der Tochter des sächsischen Kanzlers. Diese Ehe blieb
kinderlos. Bereits 1602 verstarb seine Frau, und Heinrich blieb bis zu
seinem Lebensende Witwer. Im Jahre 1584 errichtete Heinrich von Schönberg für 26.000
Taler das Vorwerk Grünschönberg, das zwischen der heutigen Kalkstraße
und der Gimmlitz oberhalb von Nassau stand. Im 30jährigen Krieg wurde
es 1632 von Kroaten niedergebrannt und lag bis 1658 wüst. 1585 und
1588 nahm er an in Freiberg stattfindenden Turnieren regen Anteil. Von
dieser Zeit an bis zu seinem Ende war er unter vier Kurfürsten als
„Geheimer Rat, Oberhauptmann und Hauptmann der Ämter Freiberg
, Dippoldiswalde, Altenberg und Tharand“ im sächsischen Dienst.
Der Schaden an seiner Gewässern durch die Floßgerechtigkeit
zu Gunsten der Stadt Freiberg führte von 1580 bis 1612 zu einem langjährigen
Streit. Trotzdem vertrat Heinrich von Schönberg als Berghauptmann
seine Bergleute liebevoll.
Der größte Unglückstag für Heinrich von Schönberg
soll der 2. Dezember 1586 gewesen sein, als durch Unvorsichtigkeit das
Rittergut Rechenberg und sechs Häuser des Ortes durch eine furchtbare
Feuersglut vernichtet wurden. Der Wiederaufbau währte fast 20 Jahre
und konnte aufgrund der erschütterten Vermögensverhältnisse
Heinrichs erst 1605 ganz vollendet werden. Die im Hussitenkrieg zerstörten
Dörfer Helsdorf und Haselborn brachte er durch Kauf an sich und errichtete
hier 1592 das Vorwerk Neubau.
Quellennachweis: Auszüge aus „Heinrich
v. Schönberg“ von Frank Bachmann; „Chronik der Gemeinde
Rechenberg-Bienenmühle und Holzhau“ 1934
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