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Pfaffroda
Zur Geschichte von Schloss Pfaffroda
Anfang des 13. Jahrhunderts legten Weltgeistliche des Klosters Ossegg
auf einem Felsvorsprung den Hof Pfaffroda an. Zwischen 1352 und 1389 erwirbt
Peter v. Schönberg die Herrschaft Sayda einschließlich Purschenstein
und Pfaffroda als Lehen der Burggrafen von Meißen. Sein Vater hieß
vermutlich Heinrich, der Stammvater des im Mannesstamm ausgestorbenen
Purschensteiner Hauptastes. Heinrich war der Bruder von Hanns, dem Stammvater
des Schönberger Hauptastes. Er ist wohl der erste, der mit dem Freibergbau
verbunden ist und damit eine lang andauernde und für die Familie
wertvolle Tradition begründet. Mit dem Tod des letzten Burggrafen
bei Aussig (1426) rücken die Markgrafen von Meißen in die Stellung
als Lehnsherren ein. Die Schönbergs bleiben Inhaber der Herrschaft
Purschenstein. Wie viele andere Besitze der Familie v. Schönberg
wird damit auch diese Herrschaft ein Lehen der Wettiner.
1480 reist Caspar v. Schönberg auf Frauenstein und Pfaffroda nach
Rom und verpflichtet sich die durch eine Feuerbrunst zerstörte Kirche
wieder aufzubauen. Er erhält daraufhin einen Ablassbrief von Papst
Sixtus IV.
Caspar heiratet in 2. Ehe Barbara geb. v. Bünau und sie erbauen
von 1575 bis 1578 das Schloss. Das Renaissanceportal mit dem Allianzwappen
am Südwestgiebel des Schlosses blieb seit 1578 erhalten. Caspar war
kurfürstlicher Kammerherr, Berghauptmann und Amtshauptmann. Während
des Dreißigjährigen Krieges wurden Schloß Kirche und
Ortschaft stark in Mitleidenschaft gezogen.
Caspar-Heinrich , der heute wohl noch bekannteste Besitzer von Pfaffroda
gewährt den böhmischen Exulanten während des Dreißigjährigen
Krieges in seiner Herrschaft Purschenstein eine neue Heimat.
Doch die Folgen des Krieges sind auch für die Familie v. Schönberg
verheerend. Von Caspar Heinrichs Sohn August erwirbt Kurfürstlich
sächsische Oberberghauptmann Georg Friedrich v. Schönberg, a.d.
Sachsenburger Hauptzweig, noch kurz vor seinem Tode, im Jahr 1650, Pfaffroda.
Das Rittergut Pfaffroda wird wohl damals Allod, also freies Eigentum.
Georg Friedrichs Sohn Caspar, auch sein Nachfolger im Amt des Oberberghauptmanns
kauft auch noch Dörnthal.
1715 wird nach Auftrag des Kirchenpatron Caspar Dietrich von Schönberg
in der Kirche von Pfaffroda eine Silbermannorgel eingebaut. Die Baukosten
betrugen 600 Taler. Dazu erhielt Silbermann das Holz und Kost, Wohnung
und Lager für sich und seine drei bis vier Gehilfen während
der Aufbauzeit von ca. 15 Wochen.
Beim Durchzug der napoleonischen Truppen im August 1813 übernachtet
König Murat von Neapel auf dem Schloss Pfaffroda.
Carl Alexander v. Schönberg (1857 -1928) hinterlässt Pfaffroda
seinem Adoptivsohn Alfons Diener v. Schönberg, Sohn seiner Schwester
Sara, dem ausgewiesenen Kenner der Schönberg`schen Geschichte im
20. Jahrhundert. Ihm verdanken wir eine Fülle von exzellenten Publikationen
zur Geschichte der Familie v. Schönberg. Die Enteignung von Schloss
Pfaffroda traf 1945 Hubertus Diener v. Schönberg .
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